Samstag, 6. März 2010

„Matthias Egersdörfer, Kabarett“
Falten und Kleben

Drogen, Gelbwurst, Sex und islamistische Terroristen. Worüber auch immer sich der Comedian Matthias Egersdörfer in seinem Soloprogramm "Falten und Kleben" so seine Gedanken macht, eines ist klar: dieser Mann hat zu nichts ein normales Verhältnis. Woran liegt es, dass der Gewinner des Hamburger Comedy Pokals2007 so unglaublich komisch wirkt, obwohl er sich bevorzugt mit echten Themen beschäftigt? An jener Lehrerin, die ihm als Grundschüler Wollfäden gab, um sie kreisförmig auf ein Papier aufzukleben? Ist jener Wollkreisschnee-mann der Grund, dass Egersdörfer auf der Bühne nicht anders kann, als sich selbst in banale Geschichten so weit hineinzusteigern, bis sein innerer Schweinehund mit ihm durchgeht? Oder liegt es doch an der Begeisterung seiner Eltern, als er von der Schule jenes schmutziges Wort mit nach Hause brachte, das mit "Fi" begann? "Falten und Kleben" bemüht sich, dass die wahre Ursache für den cholerischen Charakter dieser ungehobelten Type ein höchst amüsantes Geheimnis bleibt.

Mag der Rest der Menschheit in den Attentätern von Al-Quaida eine Bedrohung erkennen, wie sie die Welt nicht gesehen hat. Für einen wie Egersdörfer steckt in den Koffer-Bomben nicht mehr das bisschen Pubertät, ohne das es nicht geht, wenn die Jungen das Nest des Elternhauses verlassen - ein harmloser Familienkrach, der sich bald wieder einrenken wird. Gefahr für Staat, Leib und Leben geht in dieser Show von ganz anderen Straftätern aus. Von Zeitgenossen, die es wagen, Egersdörfers Auto mit ihrem Gefährt einzuparken. Wenn der Comedian nach Rache sinnt, darf das Publikum einen Tobsuchtsanfall erwarten, der sich vom Orkan bis zum Hurrikane steigert. Wo auch immer Matthias Egersdörfer auftritt, haben hinterher selbst die Lachfalten Muskelkater. Seit 2 Jahren bringt der Nürnberger den Quatsch Comedy Club regelmäßig zum Kochen. Für "Falten und Kleben" hat er seine Highlights aus der Kaderschmiede des Humors zu einem Bühnenprogramm arrangiert, in dem er vor allem sich selbst durch den Fleischwolf böser Pointen dreht. "Der ganze Wahnsinn des Alltag", frohlockt die Presse. Verpackt in "eine absurde Comedy".
  • 2007 ausgezeichnet mit dem Passauer Scharfrichterbeil, Münchner Kabarett-kaktus, Kleinkunstpreis der Berliner Wühlmäuse, Hamburger Comedy Pokal

  • 2008 WDR fun(k)haus, Comedy Central, Nightwash, WDR Dittsche, ARD Scheiben-wischer, PRO7 TV Total, Swiss Comedy Award

  • Jurypreise der Tuttlinger Krähe, Goldener Stuttgarter Besen, Nominiert für den Prix Pantheon, Finalist beim Swiss Comedy Award

  • Am 26.07.2010 erhält Matthias Egersdörfer den Bayrischen Kabarettpreis
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