Auszug aus:

BT vom 23. Oktober 2009

zum kommenden Bluegrass-Festival 2010 ...

[Bühl - High-Noon auf dem Johannesplatz und Frauenpower im Bürgerhaus: Das achte internationale Bühler Bluegrass Festival verspricht ein musikalisches Feuerwerk zu werden. Walter Fuchs hat angesagte Bands aus den USA, Niederlanden, Schweden und Belgien engagiert, die den Bluegrass in seiner ganzen, sich lebhaft entwickelnden Bandbreite in die Stadt bringen werden.

Am 14. und 15. Mai kommenden Jahres ist es wieder so weit, dann werden die Geigen (Fiddles), Gitarren, Banjos und Mandolinen ausgepackt und dieser rasanten Musik gefrönt, die sich aus dem amerikanischen Country entwickelt hat. Europaweit findet das Bühler Festival Aufmerksamkeit, so dass wieder mit vielen Fans gerechnet wird. Die Zwetschgenstadt bleibt blau: Sie wird zum achten Mal zur Bluegrass-Stadt mit internationalem Renommee. Der Kartenvorverkauf für das städtische Festival startet am 7. Dezember.

"Wir haben ein sehr abwechslungsreiches Programm mit Musikern, die an die Grenze des Bluegrass gehen, darüber hinausblicken und experimentieren. Wir achten aber auch darauf, dass die traditionelle Musik zum Zuge kommt", erklärte Walter Fuchs bei der Vorstellung des Festival-Programms, das sich zum zweiten Mal erneut über zwei Tage erstrecken wird.

Beide Veranstaltungstage seien absolut gleichwertig hinsichtlich der künstlerischen Qualität, betont Fuchs. "Einen Abend mit Aufwärmgruppen gibt es nicht, wohl aber Bands mit sehr unterschiedlichen Stilen." In jedem Fall zählten die verpflichteten Formationen zur absoluten Oberschicht des Bluegrass, nicht jedoch zu den Top-Stars, die ganz oben gehandelt werden und für Bühl viel zu teuer seien, schilderte Fuchs den diffizilen und von musikalischem Fachwissen geprägten Auswahlprozess.

Zur Eröffnung beider Festivaltage spielen "4Wheel Drive" aus den Niederlanden. Diese Band war bereits beim ersten Festival 2003 in Bühl zu hören, nachdem sie seinerzeit zur besten Bluegrass-Band Europas gekürt worden war. Als Gastgeschenk für Bühl empfindet Walter Fuchs das Angebot, Jolanda Peters mitzubringen. "Eine fantastische Sängerin", schwärmt der Country-Spezialist, der sich seit über einem halben Jahrhundert mit dieser Musiksparte ausein ander setzt.

Am Freitagabend folgt im Bürgerhaus Neuer Markt mit "Uncle Earl" aus USA Frauenpower pur. Diese Band hat sich einem sehr alten Musikstil verschrieben, der zurückgeht auf die ursprünglichen amerikanischen Volksweisen, die "Old Time Music", aus der sich der Bluegrass einst entwickelte. Zwei der Mitwirkenden sind ausgebildete Tänzerinnen und werden sich - sobald der Rhythmus mit ihnen durchgeht - zu einem tollen Holzschuhtanz aufschwingen. "Was für's Auge", verspricht Walter Fuchs.

Der Samstag ist dreigeteilt. Vormittags treten am Johannesplatz nach den "4 Wheels" die knapp 20-jährigen Jungs von "The Midnight Ramblers" aus Virginia (USA) an, eine trotz ihrer Jugend musikalisch ausgereifte Truppe. Mit "Power-Bluegrass, über den vielleicht manche Traditionalisten die Nase rümpfen werden" (Fuchs), geht es am Nachmittag im Bürgerhaus weiter. Die "G2 Bluegrass Band" aus Schweden spielt eine rockige Variante mit Kollektiv-Improvisationen. Fuchs hat die Band in Nashville erlebt und sofort engagiert. Ihr wird mit James Talley ein legendärer Sänger und Songschreiber ins Rampenlicht folgen. Talley ist Folk-Country-Blues-Musiker, zu seinen größten Fans zählt die frühere Präsidentenfamilie Carter. Sowohl beim Nachmittags- als auch beim Abendkonzert treten schließlich "The Sons of Navarone" aus Belgien an. Die europäische Spitzenband beeindruckt laut Fuchs mit wunderschönem Harmoniegesang und sprengt die Grenzen des Genres, indem sie auch Rock- und Popelemente einfließen lasse.

Eine erste Bluegrass-Einstimmung gibt es am 6. Februar im Schüttekeller. Im Rahmen des "2. European Bluegrass Summit" wird die tschechische Band Black Jack auftreten.]